BiowerkstoffeFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Projekte - Details

Verbundvorhaben: Entwicklung eines modularen Biofassadensystems mit einer integrierten Wärmedämmung aus nachwachsenden Rohstoffen; Teilvorhaben 2: Konstruktion und Anfertigung - Akronym: BioModul

Anschrift
richter & heß VERPACKUNGS-SERVICE GmbH
Werner-Seelenbinder-Str. 9
09120 Chemnitz
Projektleitung
Dipl.-Ing. Hans Ulrich Richter
Tel: +49 371 27184-21
E-Mail schreiben
FKZ
2220NR042B
Anfang
01.11.2020
Ende
31.12.2022
Ergebnisverwendung
Im Projektergebnis entstand in Kombination mit einem Wellpappengefache und einer Naturfaserdämmung ein biobasierter Sandwichverbund zur Anwendung als Fassadenelement. Die neue Naturfaserdämmung besteht aus zerfaserter Wellpappe mit einer biogenen Flammschutzbeschichtung. Die bauphysikalischen Werte sind vergleichbar derer von Holz- oder Altpapierfaserdämmung. Die im Streu- oder Stopfverfahren verarbeitbare Dämmung wurde in die Gefache des Wellpappenkerns eingebracht und durch die biobasierten Deckschichten der BioModulelemente vor äußeren Umwelteinflüssen geschützt. Orientierende Brandprüfungen der BioModulelemente wiesen auf eine Brandklasse D – s3 nach DIN EN 13501-1 hin. Weiterhin wurde das biobasierte Fassadensystem aus nachwachsenden Komponenten inkl. Naturfaserdämmung modularisiert und standardisiert. Hieraus entstand ein Grundmodul mit 184 mm dicker Naturfaserdämmung für Bürogebäude und 140 mm Naturfaserdämmung für Industriegebäude und ebenen Deckschichten ohne Integration von weiteren Funktionen. Aufbauend auf dem Grundmodul entstand das Beleuchtungsmodul PLUS mit individueller interaktiver Beleuchtung, welche durch integrierte LED-Streifen erzeugt und durch einen Textilsensor gesteuert wird. Das Designmodul bietet Architekten einen 10 cm tiefen Spielraum zur 3D-Gestaltung der Außendeckschicht und Umsetzung eines individuellen Designs. Das Klimamodul beinhaltet eine integrierte Kapillarrohrmatte auf der Innenseite der Elemente zur Kühlung oder Heizung des Innenraumes.
Aufgabenbeschreibung
Projektinhalt war die Entwicklung eines modularen und standardisierten Fassadensystems aus biobasierten Materialien und Materialverbunden inkl. Naturfaserdämmung und deren technisch-technologische Umsetzung für Industriegebäude. Schwerpunkt dabei war die Entwicklung einer Naturfaserdämmung aus zerfaserter Wellpappe, die als Streu- oder Stopfdämmung in das Wellpappengefache der BioModulelemente integriert werden kann. Anhand der Trockenzerfaserung sollten Zellulosekurzfasern für die Dämmfunktion entstehen. Unter Variation der Verarbeitungstechnologie, verschiedenen Bindemitteln und Flammschutzbeschichtungen erfolgen Untersuchungen zur Verarbeitbarkeit und zu bauphysikalischen Kennwerten, wie bspw. Brandverhalten, Wärmeleitkoeffizient und Schallabsorption. Ein besonderes Augenmerk lag weiterhin auf der Standardisierung und Modularisierung der biobasierten Fassadenelemente zur Erhöhung der Effizienz und Reproduzierbarkeit der Biofassaden-Module im Hinblick auf die Nutzung in temporären und mobilen Anwendungen, wie bspw. Zelt- und Hallen- bzw. Lagerbauten. Basierend auf einem Grundmodul ohne Beleuchtung, aber mit integrierter Naturfaserdämmung, sollten vier verschiedene Module definiert und entwickelt werden, die zusätzliche Funktionen aufweisen, wie bspw. interaktive Beleuchtung, Design, Überwachung durch Sensorik oder Klimatisierung. Aufgrund der Standardisierung können nun je nach Anwendungszweck und Auftrag die verschiedenen Module individuell und einfach kombiniert werden. Dadurch wird ein Baukastensystem von Fassadenelementen aus nachwachsenden Rohstoffen geschaffen, das alle geltenden Normen und Richtlinien für Industriegebäude sowie temporäre und mobile Architektur erfüllt.

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