Biobasierte Additive
Kunststoff-Additive sind Zusatz- bzw. Hilfsstoffe, die die Verarbeitbarkeit und die Verwendung von Kunststoffen verbessern oder sogar erst ermöglichen. Abhängig von der Produktanwendung werden Additive zweckgerichtet eingesetzt, um die Materialeigenschaften des Kunststoffs zu optimieren. Um einen wirkungsvollen Effekt zu erreichen, reichen oftmals geringe Anteile an Additiven aus.
Biobasierte Kunststoff-Additive werden auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt.
Zu den wichtigsten Additiv-Typen zählen: Weichmacher, Gleit- und Trennmittel, Schlagzähmodifikatoren, Antistatika, Antioxidantien, Lichtschutzmittel, Flammschutzmittel und Farbstoffe.
Für biobasierte Kunststoffe gibt es bisher keine Übersicht zu den genutzten Additiven und vor allem zu deren biobasierten Anteilen. Im Auftrag der FNR haben daher die BioMath GmbH und das SKZ von April 2018 bis Januar 2020 die Studie „Einsatz und Potential biobasierter Additive in Kunststoffen“ durchgeführt.
Neben einer Zusammenstellung der wichtigsten Additive samt ihrer biobasierte Alternativen enthält die Studie auch Handlungsempfehlungen, wie die Weiterentwicklung dieser biobasierten Wirkstoff-Gruppe zukünftig gefördert werden kann.
Im Referenzjahr 2016 wurden weltweit 15 Mio. Tonnen Kunststoff-Additive verarbeitet. Auf Deutschland entfielen davon 1,34 Mio. Tonnen. Zum Anteil biobasierter Additive konnten sowohl weltweit als auch auf Deutschland bezogen, keine Daten ermittelt werden. Lediglich für Teilmärkte lassen sich Marktzahlen ableiten. So wurden biobasierte Weichmacher und Stabilisatoren, die einen hohen Anteil des Additivmarkts ausmachen, mit etwa 23.000 Tonnen in Deutschland eingesetzt. Weniger als 2 % Bio-Anteil verdeutlicht, dass biobasierte Additive aktuell am Gesamtmarkt kaum eine Rolle spielen.
Dennoch gibt es in vielen Anwendungsbereichen biobasierte Alternativen zu konventionellen Additiven. Am häufigsten eingesetzt werden Stearinsäure, Citrate sowie epoxidierte Pflanzenöle. Auch auf Fettsäuren basierenden Stoffen (Metallseifen, Fettsäureamide, Glycerinester) werden öfter verarbeitet.