BiowerkstoffeFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Gütezeichen für biobasierte Kunststoffe

Gütezeichen sind wichtige Kennzeichen, um auf bestimmte Eigenschaften von Werkstoffen aufmerksam zu machen. Bei biobasierten Kunststoffen interessieren zwei Fragen: zu welchem Anteil bestehen sie aus biobasierten Rohstoffen und sind sie biologisch abbaubar. Beides lässt sich mit zertifizierten Methoden nachweisen und mit Gütezeichen kennzeichnen.

Biobasierter Anteil

Wieviel "BIO" in einem biobasierten Kunststoff enthalten ist, wird im Wesentlichen mit zwei Testverfahren ermittelt. Der erste Ansatz betrachtet nur den Kohlenstoff-Anteil des Produkts und gibt den biobasierten Anteil als Anteil des biobasierten Kohlenstoffs am Gesamtkohlenstoff an. Die europäische Norm EN 16640 baut auf diesem Ansatz auf. DIN CERTCO und TÜV Austria bieten diese Zertifizierung an und vergeben ihre entsprechenden Gütezeichen.

Beim zweiten Ansatz wird der gesamte biobasierte Anteil, also auch biobasierter Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff, berücksichtigt und ins Verhältnis zum nicht biobasierten Anteil gesetzt. Auf diesem Ansatz beruht die europäische Norm EN 16785-1. Diese Zertifizierung bietet TÜV Austria an und vergibt das Gütezeichen "biobased".

Biologisch abbaubar bzw. kompostierbar

Biobasierte Kunststoffe können auch biologisch abbaubar sein. Für den biologischen Abbau unter definierten Bedingungen (Boden, Wasser, Meer) gibt es zertifizierte Methoden, an deren Ende ebenfalls die Vergabe von Gütezeichen steht.

Die Kompostierung ist ein Sonderfall des biologischen Abbaus, den sich der Mensch zur Verwertung von Abfällen zu Nutze macht. Die Anforderungen an die industrielle Kompostierung sind in der europäischen Norm EN 13432 geregelt. Weitere Zertifizierungsverfahren gibt es für die Kompostierung im Garten. DIN CERTCO und TÜV Austria vergeben auf Basis verschiedener Normen die entsprechenden Gütezeichen.