BiowerkstoffeFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

Biowerkstoffe - Vielfalt zwischen Forschung und Markt

Biowerkstoffe sind ein wichtiger Baustein der Nationalen Politikstrategie Bioökonomie. Durch die Erforschung, Entwicklung und Markteinführung von Produkten aus Biowerkstoffen soll der Strukturwandel hin zu einer biobasierten Wirtschaft unterstützt werden. In den letzten Jahren wurde große Fortschritte bei der Erforschung und Entwicklung von biobasierte Kunst- und Werkstoffe gemacht. Mittlerweile ist eine hohe Anzahl an verschiedenen Biokunst- und Biowerkstoffe erhältlich. In der Biopolymerdatenbank sind die meisten davon, samt technischen Daten, aufgelistet.

Fast die Hälfte der derzeit am Markt verfügbaren Biokunststoffe entfällt auf die sogenannten Drop-In-Biokunststoffe. Diese Biokunststoffe bestehen zu einem hohen Anteil aus nachwachsenden Rohstoffen, sind aber chemisch identisch zu ihren petrochemisch-basierten Pendants. Die wichtigsten Vertreter diese Gruppe sind Bio-PE (Polyethylen) und Bio-PET (Polyethylenterephtalat). Aktuelle Marktzahlen finden Sie in den Basisdaten Biobasierte Produkte oder direkt in der Mediathek-Biowerkstoffe.
Allerdings bieten Drop-In-Biokunststoffe wenig Spielraum für die Erschließung neuer Einsatzgebiete, diese sind in den letzten Jahrzehnten bereits an Hand ihrer petrochemisch-basierten Gegenstücke ausgelotet worden.

Ganz anders sieht das bei den neuartigen Biokunststoffen aus. Diese Biokunststoffe haben unter den petrochemischen Kunststoffen keine Pendants und bieten noch ein hohes Entwicklungspotenzial. Mit dem Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen zur Erschließung neuer Einsatzgebiete für biobasierte Kunststoffe sowie Kunststoffe aus Naturfasern und biobasierte Matrices - innovative maßgeschneiderte Rezepturen und Verfahren will die FNR Schwung in entsprechende Forschungsansätze bringen.

Entscheidend für die weitere Markteinführung von Biowerkstoffen ist es, den Transfer von Know-How aus der Forschung und Entwicklung hin zu den Verarbeitern von Biowerkstoffen zu beschleunigen. Diesem Ziel hat sich das Verbundvorhaben „Verarbeitung von biobasierten Kunststoffen und Errichtung eines Kompetenznetzwerkes“ verschrieben. Die vier beteiligten Partner Das Kunststoff-Zentrum (SKZ), Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP), Professur für Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz (SLK), Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe der Hochschule Hannover (IfBB)) sammeln, bestimmen und analysieren in enger Kooperation mit der Industrie und mit Förderung durch das BMEL Informationen und Daten zur Verarbeitung von Biowerkstoffen. Diese finden Sie in der Datenbank zur Verarbeitung von Biokunststoffen.