BiowerkstoffeFachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

 

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Grüne Chemie

Nachwachsende Rohstoffe als Basischemikalien

Die Bundesregierung hat den Wandel zur Bioökonomie beschlossen, einer auf nachwachsenden und erneuerbaren Ressourcen beruhenden, rohstoffeffizienten Wirtschaft. Auch in der chemischen Industrie bietet der schrittweise Ersatz fossiler durch biogene Rohstoffe Vorteile. Viele biobasierte Verfahren sind mit milderen Prozessbedingungen verbunden, sie sparen Energie und Kosten und schonen die Umwelt.

Status Quo

2016 waren in der chemischen Industrie 13 Prozent von insgesamt 20,6 Mio. Tonnen Rohstoffen biobasiert (ohne Holz). Ein Drittel stammt aus der hiesigen Landwirtschaft und sorgt dort für Einkommensalternativen und Wertschöpfung.

Bei den biogenen Chemierohstoffen dominieren mit 43 Prozent die Fette und Öle, gefolgt von Chemiezellstoff (14 Prozent), Stärke (11 Prozent), Zucker (6 Prozent) und Proteinen (4 Prozent). Hinter den „Sonstigen“ verbergen sich vor allem Naturkautschuk, Glyercin sowie Wachse und Harze.

Weitere Zahlen zum Einsatz nachwachsender Rohstoffe, auch in der chemischen Industrie, finden Sie in der FNR-Mediathek.

Speziell zur Verwendung von Pflanzenölen in der chemischen Industrie sowie zur stofflichen Nutzung von Zucker, Stärke und Cellulose hat die Firma T+I Consulting Dr. Busch im Auftrag des BMEL zwei Sektorstudien erstellt. Die Studien finden sich auf fnr.de - Projektförderung unter dem Förderkennzeichen 22004416.

Forschung und Entwicklung: Vielversprechende Projekte

„Bioökonomisch zu denken heißt, die Kreisläufe der Natur zu kennen und für die Energiewirtschaft, die Nahrungsmittel-, Papier- und Textilindustrie oder auch Chemie und Pharmazie nicht nur zu nutzen, sondern auch im Sinne von Umwelt- und Ressourcenschutz zu erhalten. Das erfordert Bioökonomie-Forschung für Innovation.“ Bioökonomierat

Das BMEL unterstützt im „Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe“ eine Reihe von Projekten, bei denen der Ersatz fossiler durch biogene Rohstoffe bei der Herstellung bzw. Verwendung wichtiger Grundchemikalien im Fokus steht.

EthaNa - Neues Extraktionsverfahren für Rapssaat mit Ethanol anstelle von Hexan

  • Pressemitteilung
  • FKZ 22400517: Pilotierung des Ethana-Verfahrens und Untersuchungen zur Aufarbeitung der Rohprodukte - Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse (CBP)
  • FKZ 22400617: Gewinnung von Minorkomponenten aus den Extrakten - Fraunhofer-Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik (IGB)
  • FKZ 22400717: Charakterisierung der Rapsmehlkonzentrate zur Gewinnung von Rapsproteinen und Bewertung der Anwendungsmöglichkeiten - Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV)
  • FKZ 22400817: Untersuchung des Rapsmehlkonzentrats zur Applikation als Futtermittel - Forschungsinstitut Futtermitteltechnik der IFF
  • FKZ 22400917: Ökonomische und ökologische Begleitforschung im Verbundprojekt - Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP)
  • FKZ 22401017: Technische Begleitung und Engineering der Pilotanlage - B+B Engineering GmbH
  • FKZ 22401117: Bereitstellung von Ölsaaten und Bewertung des Gesamtverfahrens - C. Thywissen GmbH
  • FKZ 22401217: Pilotierung der kontinuierlichen Schälung von Raps und technische Begleitung - AVA Anhaltinische Verfahrens- und Anlagentechnik GmbH
  • FKZ 22401317: Auslegung und Pilotierung der Technologie zum Aufschluss der Rapssaat - Miccra GmbH
  • FKZ 22401417: Auslegung und Pilotierung Trockner und Filterschnecke zur Fest- Flüssigtrennung, Alkoholverdampfung und Trocknung - VetterTec GmbH
  • FKZ 22401517: Strategieentwicklung zur Industrieeinführung und Technologievermarktung - tti Magdeburg GmbH
     

PEF - statt PET-Flasche? HMF aus Zucker zur Herstellung von Polyethylenfuranoat

Acrylsäure aus Milchsäure statt aus Propen

Lignoplast - Polyurethane und Harze aus Lignin

Dieser Ansatz wird auf der ACHEMA nicht gezeigt.

  • Pressemitteilung
  • FKZ 22014212: Rohstoffbereitstellung, Scale-up und Koordination - Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP
  • FKZ 22024312: Ligninfunktionalisierung und Lignindepolymerisation, verfahrenstechnische Aspekte - Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT   
  • FKZ 22024412: Ligninfunktionalisierung und Grundlagenuntersuchungen von Klebstoff-, Lack- und Harzsystemen - Fraunhofer-Institut für Holzforschung - Wilhelm-Klauditz-Institut WKI
  • FKZ 22024512: Enzymatische Ligninfunktionalisierung sowie Ligninfunktionalisierung; Lignindepolymerisation, katalytische Aspekte - Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB)
  • FKZ 22024612: Enzymatische Ligninfunktionalisierung - Universität Stuttgart - Fakultät 4 Energie-, Verfahrens- und Biotechnik - Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie (IGVP)
  • FKZ 22024712: Untersuchungen zu Polyurethansystemen - RAMPF Eco Solutions GmbH & Co. KG
  • FKZ 22024812: Untersuchungen zu Polyurethansystemen - RAMPF Polymer Solutions GmbH & Co. KG
  • FKZ 22024912: Scale-up und Bewertung - Linde Aktiengesellschaft - Engineering Division
  • FKZ 22025012: Anwendungsuntersuchungen von Klebstoff-, Lack- und Harzsystemen - Jowat AG
  • FKZ 22025112: Ligninfunktionalisierung und Anwendungsuntersuchungen von Klebstoff-, Lack- und Harzsystemen - Robert Krämer GmbH & Co. KG
  • FKZ 22025212: Untersuchungen zu Polyurethansystemen - ASK Chemicals GmbH   
Chemie; Foto: Alex Ishchenko - Fotolia