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Hannover Messe 2017: Schaufenster Bioökonomie

Gemeinschaftsstand mit einem Einblick in innovative und nachhaltige Themenfelder

Gerade auf der Hannover Messe Industrie darf der Blick auf die biobasierte Wirtschaft und deren aktuelle Entwicklungen nicht fehlen. Auf dem Gemeinschaftsstand der BIOPRO Baden-Württemberg GmbH (BioPro), der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) und des Projektträgers Jülich (PTJ) in Halle 2, Stand C050 finden die Messebesucher einen vielfältigen Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse zu einem Zukunftsszenario, in dem unsere Wirtschaft nicht mehr von fossilen Rohstoffen abhängig ist. Die Messe ist vom 24. bis 28. April für die Besucher geöffnet.

Die Bioökonomie umfasst die verschiedensten Wirtschaftsbereiche. Es geht um die Produktion von gesunden Lebensmitteln, die Gewinnung von wirksamen Medizinprodukten ebenso wie um die Bereitstellung von klimafreundlicher Energie und die Herstellung von Alltagsprodukten. Auf der Hannover Messe will der Gemeinschaftsstand „Schaufenster Bioökonomie“ vor allem in die technischen Anwendungsbereiche einen Einblick geben. Und so werden mehr als 20 verschiedene Forschungsprojekte, die von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert werden, vorgestellt.

Sechs Themenfelder

Hierfür haben sich BioPro, FNR und PTJ sechs Themenfelder aus der Bioökonomie herausgegriffen, in denen aktuell besonders spannende Forschungsansätze erprobt werden: Automotiv, Baustoffe, Klebstoffe, Biowerkstoffe, Verbundwerkstoffe und Digitalisierung. Zu jedem Themenfeld werden aktuelle Forschungsprojekte an Hand von Informationstafeln und Exponaten präsentiert. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit den betreuenden Forschern und Forscherinnen ins Gespräch zu kommen.

Die Simulation und Modellierung der Bioökonomie stellt eine ganz besondere Aufgabe für die Einführung einer nachhaltigen Bioökonomie dar. Durch das Vorliegen einer Vielzahl von auszuwählenden Roh- und Reststoffströmen, verfügbaren Konversionstechnologien und sich anschließenden Produktionsprozessen in unterschiedlich „angelegten“ regionalen oder nationalen Dimensionen ermöglichen es moderne Simulationswerkzeuge, bioökonomische Systeme maßgeschneidert zu dimensionieren. Durch das Zusammenwirken verschiedener Module können auch Aspekte der Biodiversität sowie des Boden- und Gewässerschutzes in diese Betrachtungen einbezogen werden. Ein Konsortium aus verschiedenen Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Baden-Württemberg hat einen solchen „Werkzeugkasten“ erstellt und stellt bespielhafte Betrachtungen zu land- und forstwirtschaftlichen Potenzialen vor.

Mit einem scheinbar ganz schlichten Thema beschäftigt sich das Projekt „Entwicklung von material- und konstruktionsoptimierten Freileitungsstrom- und Kommunikationsmasten aus Furnierschichtholz“, das das BMEL über seinen Projektträger FNR seit Anfang 2017 fördert. Sein innovativer Ansatz schlägt mit einer Klappe gleich zwei Fliegen: In Deutschland gibt es durch den stetigen Ausbau der erneuerbaren Stromgewinnung einen stark steigenden Bedarf an Freileitungsmasten. Und es wird immer schwieriger, diesen Bedarf mit den bisher zum Einsatz kommenden massiven Kiefern- und Fichtenholz-Masten zu decken. Die Universität Göttingen plant daher in Zusammenarbeit mit dem Mastenhersteller induo Systemholztechnik GmbH die Herstellung von Masten aus Furnierschichtholz (engl. Laminated Veneer Lumber, LVL). Eingesetzt werden soll Buchen-LVL, das hinsichtlich seiner technischen Eigenschaften als besonders geeignet erscheint. Damit wird für Laubholz, das auf Grund des Waldumbaus vermehrt zur Verfügung steht, eine interessante und ökonomische Nutzungsmöglichkeit geschaffen.

Mit der „Innovationsinitiative industrielle Biotechnologie“ fördert das BMBF strategische Allianzen unter Führung der Wirtschaft, um das Potenzial der industriellen Biotechnologie für den Klima- und Ressourcenschutz zu heben. Die strategische Allianz „Wissensbasierte Prozessintelligenz“ hat sich zum Ziel gesetzt, einen essenziellen Beitrag zu stabileren Prozessen in der Bioproduktion zu leisten. Aus einem profunden Prozessverständnis heraus sollen innovative Messprinzipien mit modernen Methoden der Datenauswertung und Modellierung kombiniert werden, die effizient in die industrielle Produktion eingebunden werden können. Hierdurch soll eine höhere Automatisierung und eine nachhaltige Produktion in der biotechnologischen Industrie erzielt werden. Darauf aufbauend soll die Biologisierung von chemischen Prozessen ermöglicht werden.

Alle Projekte und weitere umfangreiche Informationen rund um die Bioökonomie finden Sie auf dem Gemeinschaftsstand „Schaufenster Bioökonomie“ in der Halle 2, Stand C050.

Pressekontakt:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Gabriele Peterek
Tel.: 03843 6930-119
Mail: g.peterek(bei)fnr.de

PM 2017-20

Quelle: FNR

Quelle: FNR